Tag 3 - Durch den Schneesturm
Die Geschichte von Tag 3
Ein Erfahrungsbericht von Claudia König
Am dritten Tag wollen wir wissen, wie wir das, was wir uns bislang erarbeitet haben, anwenden können, wie wir die Praktiken und Prozesse meistern können, oder auch: "Wie bringen wir die PS auf die Straße?"
Wir starten nach dem Frühstück vor unserer wundervollen Lernlandschaft zunächst mit einer Reflexion dessen, was wir seit unserem gemeinsamen Start vor zwei Tagen gelernt haben, was uns bewusst geworden ist (Meta Ernte).
Wir erden dies in einer anschließenden Check In-Runde mit einer schönen Embodiement-Übung.
Bevor wir mit einer praktischen Gruppenarbeit starten, erhalten wir anhand des Cynefin Modells von Dave Snowden einen Überblick über die Qualitäten von Wechselwirkungen in verschiedenen Situationen. Das Modell unterscheidet fünf Situationen: einfache, komplizierte, komplexe, chaotische und die Schnittstelle von allen vieren: Verwirrung - in dieser Zone weiß man nicht genau, wo in den vier vorher beschriebenen Feldern man sich befindet.
Eine Zuordnung zu einer bestimmten Situation kann helfen zu verstehen, welche Strategien, welche Form der Organisation und Führung sinnvoll anzuwenden sind.
Die Zuordnung zu den jeweiligen Dimensionen erfolgt über Ursache und Wirkung-Zusammenhänge. Sind sie wie in einfachen Situationen klar und für alle nachvollziehbar, können bewährte, zielführende Methoden das Problem mit den folgenden Schritten Erkennen durch Hineinspüren- Beurteilung - Reagieren- lösen.
In komplizierten Situationen gibt es eindeutige Beziehungen zwischen Ursachen und Effekten, die sind jedoch nicht für alle erkennbar. Eine Ursache kann verschiedene Effekte haben, so braucht es Erkenntnis durch Hineinspüren, Analyse (durch Experten), Reaktion. Es gibt mehr als eine richtige Antwort in komplizierten Situationen.
Komplexe Situationen kennzeichnen sich dadurch aus, dass ihre Ursache- und Wirkungszusammenhänge erst rückblickend erkannt werden können, jedoch sind diese nicht wiederholbar. Der Zugang erfolgt über Probieren, Erkennen durch Hineinspüren, Reagieren. Ein Wechsel von Versuch und Lernen. Hier braucht es ein Einlassen auf emergentes miteinander Sein.
Keine Beziehungsmuster zwischen Ursache und Wirkung gibt es in chaotischen Situationen. Hier gilt es zu handeln, zu erkennen und erneut zu reagieren.
Wenn man nicht genau weiß , welche Art von Kausalität besteht, befindet man sich im Zustand der Verwirrung.
Wie wichtig für die Prozessbegleitung der Bereich, die Kontaktgrenze zwischen Chaos und Ordnung ist, erfuhren wir in einer anschließenden sehr anschaulichen Einführung über den Chaordischen Pfad. Der Chaordische Pfad meint den Übergang von Chaos zu Ordnung, dem Ort von Emergenz, aus dem heraus Neues und eine natürliche Ordnung entsteht. Dieser geht jedoch oft eine herausfordernde Phase voraus, in der es gilt den Qualitäten von Chaos, nämlich Flexibilität, Unruhe, Strukturlosigkeit, Unklarheit den Raum und die Prozesse zu halten. Es ist zudem ein bewusster Tanz mit dem Wunsch den Prozess in eine bestimmte Richtung kontrollieren zu wollen. Es geht hier darum eine neue kollektive Intelligenz, wirkliche Innovation entstehen zu lassen.
Mit der Workshop-Methode Open Space gingen wir in den interaktiven Part des Vormittags über.
Zunächst erhielten wir eine Einführung zu Rahmen, Struktur, Inhalt und Ziel der Methode durch die Workshop-Hosts. Bei Open Space entwickeln alle Teilgebenden gemeinsam eine Themenagenda. Jede Person hat die Möglichkeit ein Thema seiner/ ihrer Wahl auf die Agenda zu bringen und dieses anschließend zu begleiten. Dabei muss die initiierende Person nicht der Experte sein. Eine neugierige, offene Haltung dem Thema gegenüber reicht aus.
Prozessschritte in den jeweiligen Workshops sind der offene Dialog, Planung nächster Schritte, eine Reflexion und das Ernten des Gesprächs.
Wichtig für das Einlassen auf die Methode und ihren Erfolg sind ein Verständnis der Spielregeln und Prinzipien von Open Space. Das Gesetz der Zwei Füße besagt, dass im Rahmen der jeweiligen Selbstverantwortung aller Teilgebenden, jeder aufgerufen ist, ein Setting zu verlassen, wenn er oder sie das Gefühl hat, dass er oder sie in dem jeweiligen Ort nichts lernen oder beitragen kann. Dies gilt mit Ausnahme der InitiatorInnen des Themas.
So erkannten wir: Beide sind wichtig - Hummeln und Schmetterlinge.
Also Menschen, die von einer Gruppe zur anderen fliegen, sich vertiefen, weiterfliegen und ihr Wissen in anderen Gruppen zur Vertiefung teilen.
Und Menschen, die es leichter nehmen, ebenfalls umher fliegen, sich aber nicht vertiefen und untereinander irgendwo fernab von den eigentlichen Settings die besten Gespräche führen.
Die folgenden fünf Prinzipien des Open Space laden zu einem Vertrauen in den Prozess ein:
- Wer immer auch kommt, es sind genau die richtigen.
- Was immer auch geschieht, es ist das Einzige, was geschehen kann.
- Wann immer es beginnt, es ist die richtige Zeit.
- Wo auch immer es passiert, es ist der richtige Ort.
- Wenn es vorbei ist, ist es vorbei.
Daran anschließend wurden von den Teilgebenden Themen auf dem Marktplatz angeboten und die Agenda für die zwei jeweils 60 minütigen Durchläufe erstellt.
Die Angebote des Workshops reichten von einer Einführung in das "Two Loops Modell", einem Überblick zu verschiedenen Organisationsformen und den verschiedenen (un)sichtbaren Machtstrukturen und möglichen Gelegenheiten der Prozessbegleitungen, einem "Listening Circle" über die Frage, wie gute Kommunikation funktioniert, einem Austausch zu Wert und Nutzen von AoH-Prozessbegleitenden.
In einer Embodiement-Einheit konnten wir anhand der vier Elemente Feuer, Wasser, Erde, Luft ein tieferes Bewusstsein davon entwickeln, in welcher Wechselwirkung sich unser Körperausdruck und unsere inneren Empfindungen befinden.
Ein Team von Teilgebenden ging während eines Spaziergangs in der näheren Umgebung mit offenem Geist und Herzen in ein thematisch offenes Gespräch, bei dem augenscheinlich innere Impulse die äußeren natürlich ergänzten und umgekehrt.
Ein zweites Team bewegte seine Frage "Wo stehe ich nun ganz persönlich" ebenfalls in der unserem Tagungsort umgebenden wunderschönen Moorlandschaft.
Nach dem Workshop machten wir uns auf in die Mittagspause und genossen das köstliche Essen unserer Gastgeber.
Vor dem Mittagessen bot eine Teilgebende des AoH-Hamburg-Hosting Teams noch eine kurze Einführung in den Chaordischen Prozess (Chaordic Stepping Stones) an, einem strategischen Rahmenwerk für emergentes Zusammenwirken.
In der Mittagspause gab es nach dem Mittagessen für alle die Möglichkeit im Kreis an der Lernschleife mit dem Open Space-Hosting-Team teilzunehmen und den voran gegangenen Workshop zu reflektieren. An dieser Runde hat das AoH-Hamburg-Team teilgenommen und mit seinen Erfahrungen eine wertvolle Vertiefung der Lernerfahrung ermöglicht.
Im offiziellen Teil des Nachmittags-Programms ging es am mit der Lernexpedition weiter.
Auftrag an das Lernexpedition-Hosting-Team war es Personen aus dem gesamten Teilnehmenden-Kreis ausfindig zu machen, die zu einem Thema, das inhaltlich an die Methoden, Werkzeuge und Haltungen des AoH ansetzt, ihr Wissen in kleinen Runden weiter geben können. Wir hatten so die Möglichkeit aus insgesamt vier Angeboten zu wählen:
In der Runde von Appreciative Inquiry (wertschätzende Befragung) wurde deutlich, dass transformative Veränderungsprozesse in lebendigen Systemen durch ein entsprechendes Mindset, nämlich den Fokus darauf, was gut funktioniert und was die Träume und Wunschvorstellungen für die Zukunft sind, angestoßen werden können. Frei nach dem Motto: "Energie folgt der Aufmerksamkeit", kann diese Methode über das Vorstellen zukünftiger gewünschter Prozesse hinaus auch die Priorisierung und Planung der gewünschten Ziel-Prozesse und die jeweilige Umsetzung miteinschließen. Neben den Phasen der Methode wurden auch ihre Anwendungs- und Erntemöglichkeiten aufgezeigt.
Bei Powerful Questions konnten wir erfahren, wie wichtig die Formulierung einer guten Frage für den Beginn und den Verlauf eines Gesprächs ist, welche Dimensionen es gibt, woran man gute Kernfragen erkennt, wie sie wirken und wen es ggf. bei der Formulierung einzubinden gilt.
Im Kreis von Visualisierung und Harvest erhielten wir einen Überblick zu Werkzeugen und Methoden mit Hilfe derer individuelle und kollektive Lernprozesse und ihre Ergebnisse aus begleiteten Gesprächen sichtbar gemacht und so unterstützt werden können.
Eine weitere Runde gab eine Vertiefung zu der Methode des Collective Story Harvesting, die am Vortag bereits erlebt werden konnte.
Frei nach der Erfahrung vom Vormittag war auch dieses Programm-Element eine gute Übung im Sich-Selbst-Hosten, präsent zu sein hinsichtlich der Frage, ob ich dort, wo ich gerade bin, wirklich etwas lerne, oder weiter ziehen mag.
Im Anschluss an die die vorangegangene Lernexpedition wurden wir nach einer Pause von vier Gastgebenden zur Teilnahme an einem einstündigen Kreisgespräch eingeladen. Zusammen bewegten wir nach einem kurzen Überblick mit Herzensoffenheit dialogisch die Frage: Wie trage ich meine Essenz dessen, was ich hier gelernt habe, in mein Leben?
Im großen Kreis teilten wir schließlich unsere Erfahrungen aus den kleineren Kreisgesprächen. Es gab sehr berührende Rückmeldungen zu tiefen und intensiven (Gemeinschafts-)Erlebnissen. Es war eine wunderbare Möglichkeit sich ganz mit der Kraft des Kreises zu verbinden. Manchen haben zudem die Bekanntschaft mit dem Kreisgeist und Kreischgeist gemacht :-)
Bevor wir uns gezielt mit den inhaltlichen Vorbereitungen für den Folgetag beschäftigten, folgte das Check Out. Es griff einen Programminhalt vom Nachmittag auf und bot nochmals die Auseinandersetzung mit der Bedeutung einer Powerful Question. Wir waren eingeladen eine für uns bedeutsame Frage zu überlegen, mit der wir im Anschluss bei einer kleinen Wanderung durch den Gruppenraum mit anderen Teilnehmenden in Kontakt gegangen sind. Der Rahmen sah vor, dass ein Teilnehmender die eigene Frage dem Gegenüber stellte und diese/r dann eine auf die gestellte Frage aufbauende ehrlich neugierige weitere Frage als Einladung zur Vertiefung beim Gegenüber zu stellen.
Nach dem Anbschluß fanden sich die Host der Workshops des kommenden Tages im Team zusammen, luden ihre Coaches ein und bereiteten sich vor.
Wie jeden Abend lud das AoH-Hamburg-Team nach dem Abendessen alle Interessierten zu der ca. einstündigen Hosting Team Lernschleife vom dritten Tag im Fishbowl ein.
Wir starten nach dem Frühstück vor unserer wundervollen Lernlandschaft zunächst mit einer Reflexion dessen, was wir seit unserem gemeinsamen Start vor zwei Tagen gelernt haben, was uns bewusst geworden ist (Meta Ernte).
Wir erden dies in einer anschließenden Check In-Runde mit einer schönen Embodiement-Übung.
Bevor wir mit einer praktischen Gruppenarbeit starten, erhalten wir anhand des Cynefin Modells von Dave Snowden einen Überblick über die Qualitäten von Wechselwirkungen in verschiedenen Situationen. Das Modell unterscheidet fünf Situationen: einfache, komplizierte, komplexe, chaotische und die Schnittstelle von allen vieren: Verwirrung - in dieser Zone weiß man nicht genau, wo in den vier vorher beschriebenen Feldern man sich befindet.
Eine Zuordnung zu einer bestimmten Situation kann helfen zu verstehen, welche Strategien, welche Form der Organisation und Führung sinnvoll anzuwenden sind.
Die Zuordnung zu den jeweiligen Dimensionen erfolgt über Ursache und Wirkung-Zusammenhänge. Sind sie wie in einfachen Situationen klar und für alle nachvollziehbar, können bewährte, zielführende Methoden das Problem mit den folgenden Schritten Erkennen durch Hineinspüren- Beurteilung - Reagieren- lösen.
In komplizierten Situationen gibt es eindeutige Beziehungen zwischen Ursachen und Effekten, die sind jedoch nicht für alle erkennbar. Eine Ursache kann verschiedene Effekte haben, so braucht es Erkenntnis durch Hineinspüren, Analyse (durch Experten), Reaktion. Es gibt mehr als eine richtige Antwort in komplizierten Situationen.
Komplexe Situationen kennzeichnen sich dadurch aus, dass ihre Ursache- und Wirkungszusammenhänge erst rückblickend erkannt werden können, jedoch sind diese nicht wiederholbar. Der Zugang erfolgt über Probieren, Erkennen durch Hineinspüren, Reagieren. Ein Wechsel von Versuch und Lernen. Hier braucht es ein Einlassen auf emergentes miteinander Sein.
Keine Beziehungsmuster zwischen Ursache und Wirkung gibt es in chaotischen Situationen. Hier gilt es zu handeln, zu erkennen und erneut zu reagieren.
Wenn man nicht genau weiß , welche Art von Kausalität besteht, befindet man sich im Zustand der Verwirrung.
Wie wichtig für die Prozessbegleitung der Bereich, die Kontaktgrenze zwischen Chaos und Ordnung ist, erfuhren wir in einer anschließenden sehr anschaulichen Einführung über den Chaordischen Pfad. Der Chaordische Pfad meint den Übergang von Chaos zu Ordnung, dem Ort von Emergenz, aus dem heraus Neues und eine natürliche Ordnung entsteht. Dieser geht jedoch oft eine herausfordernde Phase voraus, in der es gilt den Qualitäten von Chaos, nämlich Flexibilität, Unruhe, Strukturlosigkeit, Unklarheit den Raum und die Prozesse zu halten. Es ist zudem ein bewusster Tanz mit dem Wunsch den Prozess in eine bestimmte Richtung kontrollieren zu wollen. Es geht hier darum eine neue kollektive Intelligenz, wirkliche Innovation entstehen zu lassen.
Mit der Workshop-Methode Open Space gingen wir in den interaktiven Part des Vormittags über.
Zunächst erhielten wir eine Einführung zu Rahmen, Struktur, Inhalt und Ziel der Methode durch die Workshop-Hosts. Bei Open Space entwickeln alle Teilgebenden gemeinsam eine Themenagenda. Jede Person hat die Möglichkeit ein Thema seiner/ ihrer Wahl auf die Agenda zu bringen und dieses anschließend zu begleiten. Dabei muss die initiierende Person nicht der Experte sein. Eine neugierige, offene Haltung dem Thema gegenüber reicht aus.
Prozessschritte in den jeweiligen Workshops sind der offene Dialog, Planung nächster Schritte, eine Reflexion und das Ernten des Gesprächs.
Wichtig für das Einlassen auf die Methode und ihren Erfolg sind ein Verständnis der Spielregeln und Prinzipien von Open Space. Das Gesetz der Zwei Füße besagt, dass im Rahmen der jeweiligen Selbstverantwortung aller Teilgebenden, jeder aufgerufen ist, ein Setting zu verlassen, wenn er oder sie das Gefühl hat, dass er oder sie in dem jeweiligen Ort nichts lernen oder beitragen kann. Dies gilt mit Ausnahme der InitiatorInnen des Themas.
So erkannten wir: Beide sind wichtig - Hummeln und Schmetterlinge.
Also Menschen, die von einer Gruppe zur anderen fliegen, sich vertiefen, weiterfliegen und ihr Wissen in anderen Gruppen zur Vertiefung teilen.
Und Menschen, die es leichter nehmen, ebenfalls umher fliegen, sich aber nicht vertiefen und untereinander irgendwo fernab von den eigentlichen Settings die besten Gespräche führen.
Die folgenden fünf Prinzipien des Open Space laden zu einem Vertrauen in den Prozess ein:
- Wer immer auch kommt, es sind genau die richtigen.
- Was immer auch geschieht, es ist das Einzige, was geschehen kann.
- Wann immer es beginnt, es ist die richtige Zeit.
- Wo auch immer es passiert, es ist der richtige Ort.
- Wenn es vorbei ist, ist es vorbei.
Daran anschließend wurden von den Teilgebenden Themen auf dem Marktplatz angeboten und die Agenda für die zwei jeweils 60 minütigen Durchläufe erstellt.
Die Angebote des Workshops reichten von einer Einführung in das "Two Loops Modell", einem Überblick zu verschiedenen Organisationsformen und den verschiedenen (un)sichtbaren Machtstrukturen und möglichen Gelegenheiten der Prozessbegleitungen, einem "Listening Circle" über die Frage, wie gute Kommunikation funktioniert, einem Austausch zu Wert und Nutzen von AoH-Prozessbegleitenden.
In einer Embodiement-Einheit konnten wir anhand der vier Elemente Feuer, Wasser, Erde, Luft ein tieferes Bewusstsein davon entwickeln, in welcher Wechselwirkung sich unser Körperausdruck und unsere inneren Empfindungen befinden.
Ein Team von Teilgebenden ging während eines Spaziergangs in der näheren Umgebung mit offenem Geist und Herzen in ein thematisch offenes Gespräch, bei dem augenscheinlich innere Impulse die äußeren natürlich ergänzten und umgekehrt.
Ein zweites Team bewegte seine Frage "Wo stehe ich nun ganz persönlich" ebenfalls in der unserem Tagungsort umgebenden wunderschönen Moorlandschaft.
Nach dem Workshop machten wir uns auf in die Mittagspause und genossen das köstliche Essen unserer Gastgeber.
Vor dem Mittagessen bot eine Teilgebende des AoH-Hamburg-Hosting Teams noch eine kurze Einführung in den Chaordischen Prozess (Chaordic Stepping Stones) an, einem strategischen Rahmenwerk für emergentes Zusammenwirken.
In der Mittagspause gab es nach dem Mittagessen für alle die Möglichkeit im Kreis an der Lernschleife mit dem Open Space-Hosting-Team teilzunehmen und den voran gegangenen Workshop zu reflektieren. An dieser Runde hat das AoH-Hamburg-Team teilgenommen und mit seinen Erfahrungen eine wertvolle Vertiefung der Lernerfahrung ermöglicht.
Im offiziellen Teil des Nachmittags-Programms ging es am mit der Lernexpedition weiter.
Auftrag an das Lernexpedition-Hosting-Team war es Personen aus dem gesamten Teilnehmenden-Kreis ausfindig zu machen, die zu einem Thema, das inhaltlich an die Methoden, Werkzeuge und Haltungen des AoH ansetzt, ihr Wissen in kleinen Runden weiter geben können. Wir hatten so die Möglichkeit aus insgesamt vier Angeboten zu wählen:
In der Runde von Appreciative Inquiry (wertschätzende Befragung) wurde deutlich, dass transformative Veränderungsprozesse in lebendigen Systemen durch ein entsprechendes Mindset, nämlich den Fokus darauf, was gut funktioniert und was die Träume und Wunschvorstellungen für die Zukunft sind, angestoßen werden können. Frei nach dem Motto: "Energie folgt der Aufmerksamkeit", kann diese Methode über das Vorstellen zukünftiger gewünschter Prozesse hinaus auch die Priorisierung und Planung der gewünschten Ziel-Prozesse und die jeweilige Umsetzung miteinschließen. Neben den Phasen der Methode wurden auch ihre Anwendungs- und Erntemöglichkeiten aufgezeigt.
Bei Powerful Questions konnten wir erfahren, wie wichtig die Formulierung einer guten Frage für den Beginn und den Verlauf eines Gesprächs ist, welche Dimensionen es gibt, woran man gute Kernfragen erkennt, wie sie wirken und wen es ggf. bei der Formulierung einzubinden gilt.
Im Kreis von Visualisierung und Harvest erhielten wir einen Überblick zu Werkzeugen und Methoden mit Hilfe derer individuelle und kollektive Lernprozesse und ihre Ergebnisse aus begleiteten Gesprächen sichtbar gemacht und so unterstützt werden können.
Eine weitere Runde gab eine Vertiefung zu der Methode des Collective Story Harvesting, die am Vortag bereits erlebt werden konnte.
Frei nach der Erfahrung vom Vormittag war auch dieses Programm-Element eine gute Übung im Sich-Selbst-Hosten, präsent zu sein hinsichtlich der Frage, ob ich dort, wo ich gerade bin, wirklich etwas lerne, oder weiter ziehen mag.
Im Anschluss an die die vorangegangene Lernexpedition wurden wir nach einer Pause von vier Gastgebenden zur Teilnahme an einem einstündigen Kreisgespräch eingeladen. Zusammen bewegten wir nach einem kurzen Überblick mit Herzensoffenheit dialogisch die Frage: Wie trage ich meine Essenz dessen, was ich hier gelernt habe, in mein Leben?
Im großen Kreis teilten wir schließlich unsere Erfahrungen aus den kleineren Kreisgesprächen. Es gab sehr berührende Rückmeldungen zu tiefen und intensiven (Gemeinschafts-)Erlebnissen. Es war eine wunderbare Möglichkeit sich ganz mit der Kraft des Kreises zu verbinden. Manchen haben zudem die Bekanntschaft mit dem Kreisgeist und Kreischgeist gemacht :-)
Bevor wir uns gezielt mit den inhaltlichen Vorbereitungen für den Folgetag beschäftigten, folgte das Check Out. Es griff einen Programminhalt vom Nachmittag auf und bot nochmals die Auseinandersetzung mit der Bedeutung einer Powerful Question. Wir waren eingeladen eine für uns bedeutsame Frage zu überlegen, mit der wir im Anschluss bei einer kleinen Wanderung durch den Gruppenraum mit anderen Teilnehmenden in Kontakt gegangen sind. Der Rahmen sah vor, dass ein Teilnehmender die eigene Frage dem Gegenüber stellte und diese/r dann eine auf die gestellte Frage aufbauende ehrlich neugierige weitere Frage als Einladung zur Vertiefung beim Gegenüber zu stellen.
Nach dem Anbschluß fanden sich die Host der Workshops des kommenden Tages im Team zusammen, luden ihre Coaches ein und bereiteten sich vor.
Wie jeden Abend lud das AoH-Hamburg-Team nach dem Abendessen alle Interessierten zu der ca. einstündigen Hosting Team Lernschleife vom dritten Tag im Fishbowl ein.